Schülerkurs-Wochenende unter dem Motto „Sportskanonen“!

15 SchülerInnen wollten verschiedene Sportarten kennenlernen. Wie das geht? Indem drei Partner gemeinsam an einem Strang ziehen.

Schülerkurs-Wochenende unter dem Motto „Sportskanonen“!

15 Schüler und Schülerinnen lernten an einem Wochenende verschiedene Sportarten kennen. Wie das geht? Indem drei Partner gemeinsam an einem Strang ziehen und dasselbe Ziel verfolgen. In Kooperation mit Marcel Wienands vom Deutschen Behindertensportverband (Projektkoordinator für Blinde und Sehbehindertensport) und dem Schülerkurs Team von der Landesblindenschule Neuwied sowie Alina Jakobs vom Behinderten- und Rehabilitationssport-Verband Rheinland-Pfalz fand vom 23.06.2023 bis zum 25.06.2023 ein Schülerkurs-Wochenende in Neuwied statt.  Alina Jakobs berichtet aus ihrer Sicht über das spannende und unterhaltsame Wochenende.

 

Freitag, 23.06.2023

Aus ganz Rheinland-Pfalz reisten die Teilnehmenden an. Die wichtige Vorstellungsrunde fiel unterhaltsam aus. Noch unterhaltsamer war aber die direkt folgende Sporteinheit Para-Judo. Sebastian Junk, mehrfacher Paralympics Teilnehmer und ehemaliger Schüler der Landesblindenschule Neuwied,leitete das erste Schnupperangebot.

Zunächst erklärte Sebastian welche wichtige Rolle Disziplin und Respekt für den Judosport spielt und beginnt die Trainingseinheit mit einem typischen Ritual, bei dem die SchülerInnen sich nebeneinander in einer Reihe gegenüber dem Lehrer knien und nachdem der Trainer „Mokuso“ ruft, die Augen schließen, um sich zu konzentrieren. Nach einiger Zeit ruft jemand „Yame“ und die Augen dürfen wieder geöffnet werden. Nachdem der Schüler mit der höchsten Graduierung (bei uns der größte Schüler) dann „Rei“ gerufen hat, verbeugen sich alle und es kann mit dem Training losgehen. 

Sebastian zeigte den Schülern nach einigen Aufwärmungsübungen wie das richtige Fallen funktioniert. Danach wurden in Partnerarbeit die ersten leichteren Würfe erarbeitet und ausprobiert.

Zum Abschluss wurde noch ein Turnier „Rauswurf“ gespielt. Die Schüler hatten die Aufgabe ihren Gegner über die abgegrenzte Spielfläche rauszuschieben. Gewonnen hat, wer am Ende noch auf der Matte steht. Danach beendete Sebastian das Training mit dem Ritual, mit dem er es begonnen hat und alle SchülerInnen knien sich wieder gegenüber von ihm hin. Die Teilnehmer hatten super viel Spaß! Und die Begeisterung war in ihren Gesichtern zu sehen.

 

Samstag 24.06.2023

Nass und feucht war der zweite Veranstaltungstag. Schwimmen, Tauchen und Rudern standen auf dem Programm. Unter Leitung von Co-Bundestrainerin Susanne Jedamsky (DBS) und Jochen Borchert (DBS, Innenministerium) ging es in die Schwimmhalle, um sich mit dem Element Wasser vertraut zu machen.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde starteten wir die Schwimmeinheit mit kleinen Wasserspielen. Aufgabe war es u. a., einen gefüllten Becher zum Partner an die andere Seite des Schwimmbeckens zu transportieren. Der Becherinhalt musste dort in den Becher des Partners geschüttet werden. Wer am Ende noch das meiste Wasser im Becher hat, hat gewonnen.

Danach wurden die unterschiedlichen Wasserlagen (Seestern Rückenlage, Flugzeug, Bauchlage) sowie das kräftige Abstoßen vom Beckenrand erprobt. Als Rakete oder als Rückenpfeil sollten die SchülerInnen nach dem Abstoß durch das Wasser ohne Bewegung gleiten und schauen, wie weit sie kommen.

Danach ging es um das Thema Tauchen: Hierzu wurden verschiedene Übungen gemacht wie beispielweise ein Loch ins Wasser pusten oder gemeinsam mit Partner unter Wasser tauchen und versuchen ihm ein Wort zu zurufen. Der Partner sollte danach erzählen, was er gehört hat.

Zum Abschluss fuhr das Auto durch die Waschstraße: Der Großteil der Schüler stellt sich gegenüber auf und bewegt die Arme so stark, dass, dass Wasser ordentlich spritzt und die anderen Schüler wie durch eine Waschstraße gehen konnten.

Nach den Wassergewöhnungsübungen ging es ins große Becken und die Vorgabe war vier Bahnen zu schwimmen. Diese Aufgabe haben alle SchülerInnen gut gemeistert. Zum Abschluss durfte noch vom Startblock oder vom Rand gesprungen werden! Susanne Jedamsky wirkte sehr zufrieden: Alle haben gut durchgehalten und toll mitgemacht!

Nach dem Schwimmtraining ging es nach Koblenz zu dem Rhenania Club, um für alle eine neue Sportart das Rudern kennenzulernen. Ein großer Dank gilt hier Herrn Sommer (Post-Sport-Verein Koblenz) sowie Herrn Rust (Rhenania Club) und den zwei unterstützenden Steuermännern Thomas und Gabi.

Nach einem kleinen Picknick ging es zunächst an die Rudergeräte, um sich die richtige Ruder-Bewegung anzueignen. Danach erklärte Herr Rust den Schülerinnen den Aufbau eines Bootes und sie konnten alles einmal ertasten und durften beispielsweise die Dolle auf- und zudrehen. Dann wurden die Boote nacheinander zur Mosel gebracht und vorbereitet. Nach der ganzen Vorarbeit ging es dann endlich aufs Wasser und die Schüler durften 30 bis 40 Minuten rudern. Nach dem Spaß ist vor der Arbeit, dass mussten die Schüler schmerzlich feststellen, denn es hieß Ruderboote aus dem Wasser, wieder zurück in die Halle transportieren und vor allem sauber machen und abtrocknen. Es war eine super tolle Erfahrung und die SchülerInnen haben trotz des sehr heißen Wetters gut durchgehalten und mitgemacht.

 

Sonntag, 25.06.2023

Nach einer kurzen Regelerläuterung von Frank, unserem Stützpunkttrainer (BSV-RLP), starteten wir in die letzte Sporteinheit des Wochenendes. Blindenfußball. Zunächst wurde die Technik des Ballführens erlernt und ausprobiert. Danach ging es in 3 er Gruppen zusammen und die Schüler sollen nach Gehör laufen und den Ball zum Partner passen. Zum Abschluss des Trainings wurde dann noch aufs Tor geschossen.

 

Talentscoutin Alina Jakobs ist mit dem Verlauf des Wochenendes sehr zufrieden: „Es war ein sehr gelungene Veranstaltung und ich freue mich sehr, dass einige Schülerinnen schon Interesse geäußert haben, eine vorgestellte Sportart regelmäßig zu betreiben.“ Ich danke den Kooperationspartnern. Es war eine Top-Team-Arbeit.

 

 

 

Die Teilnehmenden am Para Judo Training haben sich für ein Gruppenbild aufgestellt.

Zwei Teilnehmende sind im Para Judo Training aktiv.

Vier Teilnehmende sitzen gemeinsam mit dem Coach in einem Boot.

Die Teilnehmenden am Angebot Blindenfußball haben sich für ein Gruppenbild aufgestellt.