Umsetzung

Umsetzungsbeispiel im Berufsalltag

Menschen mit Behinderung sind wertvoll!

Brustkrebsvorsorge mit discovering hands® Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen von Frauen. Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 50.000 Frauen an Brustkrebs. Die Heilungschancen sind umso besser, je früher das veränderte Gewebe entdeckt wird. Der Früherkennung ist es mitzuverdanken, dass zwei Drittel der betroffenen Frauen den Kampf gegen den Brustkrebs gewinnen.

Das Abtasten der Brust für Frauen ab 30 Jahren gehört zur Vorsorgeuntersuchung durch den Frauenarzt und ist Bestandteil der allgemeinen gesetzlichen Krebsvorsorge, jedoch wird dieses Abtasten der Brust in Deutschland nicht nach standardisierten Abläufen durchgeführt. Im Rahmen von discovering hands® kann das Abtasten der Brust durch Blinde mit ihrer ausgeprägten Tastfähigkeit und einer standardisierten Untersuchung weiter optimiert werden. Durch den Verlust des Sehsinns sind Blinde stark auf ihre anderen Sinne angewiesen, wodurch diese weitaus ausgeprägter als bei sehenden Menschen sind. Somit wird aus der Behinderung eine Begabung, denn durch den qualitativ besseren Tastsinn können Blinde vor allem kleinere Knoten und Anomalien in der Brust besser und früher identifizieren als Sehende.

Das Projekt discovering hands® setzt auf den hochsensibel ausgebildeten Tastsinn blinder Frauen. In einer theoretischen und praktischen Ausbildung qualifizieren sich blinde Frauen zur „Medizinischen Tastuntersucherin“ (MTU). Anschließend ist es ihnen möglich, in den verschiedenen Ebenen der Brust Zentimeter für Zentimeter genau Veränderungen und Abweichungen vom umgebenden Gewebe zu ertasten. Mit Hilfe von speziellen Orientierungsstreifen, welche auf der Brust aufgebracht werden, ist eine exakte Lokalisierung möglich. Die Untersuchung dauert etwa 30 Minuten. Medizinische Tastuntersucherinnen können bereits kleinste Gewebeveränderungen und Anomalien (unter 1 cm) erkennen. Dadurch verbessern sich die Heilungschancen und es können schonendere Behandlungsmethoden eingesetzt werden. Wurde die MTU fündig, kann der Arzt anhand der genauen Lokalisation die Auffälligkeit in einem weiteren Diagnostikverfahren überprüfen. Die MTU ersetzt also nicht den Arzt, sie unterstützt mit einer qualitativ hochwertigen Untersuchung

Quelle: Siemens-Betriebskrankenkasse 2012

Wollen Sie MTU werden? Mehr hierzu auf der Internetseite des Projekts discovering hands®