Para-Judo

Para Judo wird im paralympischen Wettkampfsport ausschließlich von Sportler*innen mit einer Sehbehinderung oder Erblindung ausgeübt und ist seit 1988 paralympisch. Der Unterschied zur olympischen Variante ist, dass sich die Judoka unmittelbar vor Kampfbeginn und bei Unterbrechungen gegenseitig greifen müssen – dies wird auch als Kumi-kata bezeichnet. Dadurch wird die fehlende visuelle Kontaktaufnahme ein Stück weit ausgeglichen.
 
Entscheidend für die Einteilung in die verschiedenen Startklassen ist das Gewicht. Die Wettkämpfe finden bei den Herren in sieben (60 bis +100 Kilogramm), bei den Damen in sechs (48 bis +70 Kilogramm) Gewichtsklassen statt. Unabhängig davon dauert ein Kampf maximal vier Minuten. Es gewinnt der Judoka, der nach Ablauf der Zeit die meisten Punkte erzielt hat oder im Laufe des Kampfes einen sogenannten Ippon (K.-o.-Wertung) geschafft hat. Für einen Ippon muss ein Judoka seinen Gegner entweder auf den Rücken werfen oder 25 Sekunden in einem Haltegriff festhalten, würgen oder hebeln, sodass sich dieser nicht befreien kann.

Werner Hösler

Fachwart Judo G