Paralympics-Projekt der 7a

Anlässlich der Paralympischen Spiele in Paris führte die Sportklasse 7a des Johannes-Gymnasiums in Lahnstein ein Paralympics-Projekt durch und probierte selbst die paralympischen Sportarten Sitzvolleyball, Goalball und Blinden-Fussball aus. Darüber hinaus besuchte Jörg Holzem im Rahmen seines Projektes „Leben im Rollstuhl“, welches über den BSV Rheinland-Pfalz angeboten wird, die Klasse einen Tag lang. Zunächst erzählte der Paralympics-Teilnehmer und heutige Landestrainer im Rollstuhl-Rugby aus seinem Leben als Rollstuhlfahrer und wie es durch einen tragischen Arbeitsunfall dazu gekommen ist. Er berichtete ausführlich von seinem Sport, dem Rollstuhl-Rugby. Anschließend konnten die 32 Schüler und Schülerinnen selbst im Rollstuhl sitzen und eigene Fahr-Erfahrungen machen – wie fährt man Kurven, wie bremst man und wie kommt man eine Bordsteinkante hoch oder runter. Danach lernten sie, wie man im Rollstuhl sitzend am schnellsten einen Ball aufheben kann, im Anschluss wurde auch noch ein wenig gepasst und auf die Basketball-Körbe geworfen. Insgesamt machte es den Kids großen Spaß, in den verschiedenen Rollstühlen durch die Halle zu düsen. Jörg zeigte Ihnen außerdem, wie sie einem Rollstuhlfahrenden helfen können, der 1, 2 Stufen hochgezogen werden möchte.

Eine Woche später besuchte Jörg Trippen-Hilgers die 7a. Er war als Leichtathlet Teilnehmer an mehreren Paralympics – seine Medaillen hatte er mitgebracht – und brachte den Kids den Weitsprung für Blinde näher. Selbst sehbehindert erzählte auch er aus seinem Leben und die Kinder konnten wie schon beim Besuch die Woche zuvor alle ihre Fragen stellen. Um den SchülerInnen die Seheinschränkungen zu verdeutlichen, wurden verschiedene „Masken“ benutzt: milchige, wodurch nur noch Umrisse und Farben wahrgenommen werden konnten und Schlafmasken, um die Blindheit zu verdeutlichen. Hier wurden zunächst einige Übungen zum Vertrauensaufbau gemacht, damit die Kinder erfahren konnten, dass sie Unterstützung bekommen, um sich zu orientieren. Darüber hinaus erfuhren sie, dass der blinde Partner auf die Hilfe des Sehenden (Guide) angewiesen ist und welche Verantwortung der Guide trägt, der den blinden Menschen begleitet. Beim Weitsprung war die richtige Ausrichtung des Blinden durch den Guide wichtig, beim Blinden-Fußball ermöglichte der Guide durch seine Ansagen, sich auch blind mit Ball alleine im Raum zu bewegen. Die größte Begeisterung erweckte Goalball, denn hier konnten die Schüler und Schülerinnen trotz der ungewohnten Einschränkung am schnellsten zu einem spannenden Spiel kommen.

Zusätzlich zu den praktischen Erfahrungen bekamen die SchülerInnnen einen Überblick über die verschiedenen Behinderungsarten und Klassifikationen der paralympischen SportlerInnen und die verschiedenen in Paris gezeigten Sportarten. Anhand des beeindruckenden Rennens von Josia Topf zu Gold über 150m Lagen konnte eindrucksvoll die zu Beginn gestellte Frage „wie schlägt man denn an, wenn man ohne Arme schwimmt?“ beantwortet werden. Insgesamt hatten alle viel Spaß und konnten viele Fragen zu den Themen Behinderung, Paralympics und Sport für Menschen mit Behinderung im allgemeinen stellen.

Herzlichen Dank an den Klassen- und Sportlehrer Mario Pomaska und Jeannette Keiper, die es ermöglichten, diese Sportarten im Unterricht auszuprobieren und diese vielfältigen Erfahrungen sammeln zu können.

 

Jeannette Keiper